Druckluft aufbereiten
Filter zur Druckluftaufbereitung
Kältetrockner
Adsorptionstrockner

Druckluftqualität verbessern: durch Filter- und Trocknersysteme



Staub, Pollen, Aerosole, Viren und Bakterien: Die Umgebungsluft ist niemals rein. Zudem kann die Luftqualität in der Werkstatt durch weitere Verunreinigungen belastet sein, z.B. durch Schweißrauch oder Lacknebel, je nachdem welche Arbeiten gerade durchgeführt werden. Die Aufbereitung der Druckluft ist daher unabdingbar - nicht nur um eine angemessene Druckluftqualität sicherzustellen, sondern auch um einen frühzeitigen Verschleiß der Maschinen zu vermeiden.

Wasser, Öl und Staub mindern Druckluftqualität

Als Indikator für die Qualität der Druckluft gilt der in der Druckluft enthaltene Gehalt an Wasser, Staub und Öl. Während Feuchtigkeit und Staub bereits mit der angesaugten Umgebungsluft in die Druckluft gelangen, kann Öl auch erst im Laufe des Verdichtungsprozesses über den Kompressor bauartbedingt in die Druckluft eingetragen werden. In jedem Fall muss die erzeugte Druckluft durch spezielle Komponenten und Geräte aufbereitet werden, um die für den entsprechenden Einsatzzweck erforderliche Qualität zu erzielen. Hierzu zählen:

  • Filter (Grobfilter, Feinfilter, Nanofilter)
  • Trockner (Kältetrockner, Membrantrockner, Adsorptionstrockner)
  • Öl-Wasser-Trenner
  • Zyklonabscheider

Filtersysteme für Feststoffpartikel

Filtersysteme kommen in Kompressoren an unterschiedlicher Stelle zum Einsatz. Der Ansaugfilter dient dazu, dass Feststoffverunreinigungen wie Staub und Ruß bereits vor dem Verdichten aus der Luft gefiltert werden. Diese Teilchen gilt es aus dem Druckluftsystem fernzuhalten, da sie die nachgeschaltete pneumatische Anwendung durch Ablagerungen und Abrieb schädigen können. Aktivkohlefilter und Nanofilter kommen an späterer Steller des Druckluftprozesses zum Einsatz und entfernen sowohl feste Teilchen als auch Gerüche und Dämpfe aus der Druckluft.

Druckluft trocknen und Kondenswasser abführen

Die Umgebungsluft ist stets mit mehr oder weniger Feuchtigkeit angereichert, abhängig von Jahreszeit und Temperatur. Mit dem Ansaugen der Luft gelangt daher automatisch Feuchtigkeit in den Kompressor. Problematisch wird es, wenn die Feuchtigkeit kondensiert und somit Wasser in den Verdichtungsprozess gelangt, denn dies kann zu frühzeitigem Verschleiß, Rost und Korrosion führen. Die Druckluft wird daher einem Trocknungsprozess unterzogen, um so den Drucktaupunkt zu senken, d.h. diejenige Temperatur, bei der die in der Druckluft enthaltene Feuchtigkeit kondensieren würde. Hierfür werden in der Regel Kältetrockner undMembrantrockner verwendet. Während Erstere meist am Anfang des Druckluftsystems zum Einsatz kommen, werden Letztere häufig in der Nähe der Anwendung, also dem Entnahmepunkt als sogenannter Endstellentrockner platziert. Adsorptionstrockner sind für sehr große Volumenströme geeignet und erreichen sehr niedrige Drucktaupunkte. Die während des Aufbereitungsprozesses entstandene Feuchtigkeit wird der Druckluft mittels eines Zyklonabscheiders entzogen.  

Das bei der Drucklufterzeugung entstandene Kondenswasser ist gewöhnlich mit Öl angereichert, das entweder bereits vor oder während des Verdichtungsprozesses in die Druckluft gelangt. Gemäß bestehender Umweltvorschriften muss das Öl von den Wasser- und Schmutzanteilen getrennt und separat entsorgt werden. Ein Öl-Wasser-Trenner ist daher eine wichtige Komponente im Aufbereitungsprozess, welcher das Öl mittels eines Aktivkohlefilters aus der Flüssigkeit herauszieht.

Druckluftaufbereitung für eine bessere Qualität und weniger Verschleiß

Eine schlecht aufbereitete Druckluft kann zu vielfältigen Störungen führen. Ein frühzeitiger Verschleiß der Druckluftkomponenten und damit ein höherer Wartungsaufwand und eine geringere Lebensdauer sind oftmals die Folge. Insbesondere eine zu hohe Restfeuchte in der Druckluft kann langfristig Korrosionsschäden hervorrufen und in ungeschützter, kalter Umgebung selbst eine Vereisung von Rohren, Leitungen und Ventilen bewirken. Aber auch die Qualität der mit Druckluft erstellten Projekte oder erzeugten Produkte kann durch eine fehlerhaft aufbereitete Druckluft vermindert sein. So kann es bei Lackiertätigkeiten zum Einschluss von Blasen kommen oder bei der Verarbeitung von wasseranziehenden, hygroskopischen Produkten, wie z.B. Pulvern, Gewürzen, Salz oder Zucker, zu Verklebungen im Produktionsprozess. Die Druckluftaufbereitung sollte daher bereits von Anfang an mitbedacht und in den Planungsprozess einer Druckluftanlage integriert werden. Denn nur so können Sie sicherstellen, dass Sie nicht nur den geforderten Druck im Kessel haben, sondern auch Ihre Druckluftqualität höchsten Ansprüchen gerecht wird.